Montag, Dezember 19, 2005

...but I'm a creep

(raufklicken und ankucken!)

Sonntag, Dezember 18, 2005

No man is an Island


„Niemand ist eine Insel“ - Sehr bekannter Spruch, der auch stimmt. Klar gibt es Einzelgänger unter uns und ein jeder fühlt sich manchmal alleine und unverstanden, aber der Mensch ist an sich ein Herdentier. Überhaupt in der heutigen Zeit, in der sich jeder spezialisiert und nicht mehr alles was er zum Leben braucht selbst herstellt, sind wir auf andere mehr oder weniger angewiesen.
Jedoch gibt es noch ganz andere Gründe, warum wir Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen. Zunächst hätten wir mal die Familie, die man sich ja nicht aussuchen kann, aber die immer die Familie von einem bleiben wird, egal was man anstellst.
Früher war es ganz klar der Lebensablauf aussieht: Schule abschließen, Arbeiten gehen, heiraten, Haus bauen, Kinder kriegen. Jedoch in der heutigen Zeit, wo Scheidungen fast schon zum Standard gehören und Patchworkfamilien allgegenwärtig sind, überlegt man es sich's schon zweimal ob man überhaupt eine Familie gründet.
Zwischenmenschliche Beziehungen sind verdammt kompliziert geworden, vielleicht waren sie es eh schon immer, aber wenn ich an meine Volkschulzeit denke, da gab es nur zwei Möglichkeiten: „Ich kann dich leiden“ oder „Ich kann dich nicht leiden“. Je älter man wird, desto komplizierter erscheint einem das Leben. Mehr Wissen, mehr Verantwortung, mehr Sorgen... Auf einmal gibt es unzählige verschiedene Beziehungsarten zu den Mitmenschen.
Da hätten wir mal den engen Freundeskreis. Die Menschen mit denen man die meiste Zeit verbringt, denen man mehr oder weniger vertraut und die für einen da sind und die einen verstehen, zumindest versuchen sie es.
Dann gibt es noch Bekannte, hierbei gibt es verschiedene Abstufungen: von guten Bekannten, die man fast schon regelmäßig trifft und mit denen man wunderbar philosophieren kann, aber eher vorsichtig ist wenn es um persönliche Themen geht, bis hin zu den hin und wieder aufeinander treffenden Personen, mit denen man sich zwar jedes Mal gut unterhalten kann, aber nicht genau weiß wie der Gesprächspartner eigentlich heißt oder woher er kommt.
Natürlich gibt es auch noch die Kollegen, ob in der Arbeit oder im Studium. Menschen auf die man täglich trifft und mit denen man zusammenarbeitet und die sich in der gleichen Situation befinde wie man selbst. Hier ist es besonders wichtig eine Bezugsperson zu haben, jemanden zu dem man einen Draht hat, mit dem man auch mal Blödsinn machen kann um den stressigen Alltag besser zu überstehen.
Die komplizierteste Form der zwischenmenschlichen Beziehung ist wohl die zwischen Männern und Frauen. Na klar können beide eine rein freundschaftliche Beziehung zu einander haben, aber oft pfuschen die Gefühle bzw. die Hormone dazwischen. Da versteht man sich mal recht gut mit einem Vertreter des anderen Geschlechts und dann kann es leicht passieren das man gewisse Dinge falsch interpretiert und sich Hoffnungen macht oder eben unbewusst welche erweckt. So eine Situation ist heikel, weil man Angst davor hat verletzt zu werden oder jemanden zu verletzten. Wie klärt man die Lage am besten auf, ohne die Beziehung zu dem Menschen zu gefährden?

Man macht sich Gedanken warum jemand etwas tut oder nicht tut. Wobei die betreffende Person vielleicht überhaupt keinen Gedanken auf die Auswirkungen seines Handels verschwendet. Dann denkt man auch noch darüber nach, was gewesen wäre, wenn die Person das nicht gemacht hätte bzw. wenn sie es gemacht hätte.
‚Was wäre wenn...“ Überlegungen kommen bei mir sehr häufig vor, obwohl es sowieso keinen Sinn hat, weil die Dinge nun mal so sind wie sie eben sind.
Aber nicht nur das Tun anderer, sondern auch das eigene regt zu Überlegung an. Warum hab ich das getan oder nicht getan? Was wäre wenn ich mich anders verhalten hätte? Wie denkt die betreffende Person darüber? Macht sie sich denn überhaupt Gedanken darüber?
Ich weiß ich mach mir mein Leben nur selbst schwer und ich sollte lieber die Dinge so nehmen wie sie kommen, aber ich kann nicht wirklich etwas dagegen tun. Ich muss zwanghaft Dinge und Situationen analysieren und Vermutungen aufstellen, durch die ich leider hin und wieder zu Übertreibungen neige und die mich Dinge als schlimmer einstufen lassen, als sie eigentlich sind.
Auf der anderen Seite denke ich manchmal viel zu wenig nach. Ich sage Dinge oder tue Sachen ohne über deren Auswirkungen nur eine Sekunde lang nachzudenken. In solchen Fällen bring ich mich selbst öfter mal in prekäre Situationen die ich mit ein wenig Hirnschmalz vermeiden hätte können.
Bis jetzt ist so etwas immer gut ausgegangen, aber bei anderen Menschen haben gerade solche Versäumnisse verheerende Folgen. Man muss sich, auf Grund der Folgen, die sein Handeln mit sich gebracht hat, von seiner bisherigen Lebensweise verabschieden und lernen mit den neue Verhältnissen um zu gehen.
Oft weiß man ganz genau was richtig und was falsch ist, aber dennoch hat man mit einem inneren Konflikt zu kämpfen, bei dem es darum geht wie man sich verhalten soll. Manchmal tut man etwas Falsches, weil es einem im Moment gut dabei geht und man die unausweichlichen Folgen versucht zu verdrängen...

Das Leben ist nicht einfach, aber wir lernen es zu akzeptieren und damit zu leben.