Abgeschoben

Zwar hält sich mein lyrisches Talent – im Gegensatz zu manch anderen mir bekannten Blogschreibern - sehr in Grenzen, was meine durchschnittliche Benotung in dem langjährigem Unterrichtsfach Deutsch bereits bewiesen hat, aber trotzdem bin ich gerade überaus motiviert schon wieder einen Eintrag hier niederzuschreiben. Was sollte ich auch sonst mit meiner Zeit anfangen? Bin e nur grad dabei mein Berufs-Orientierungs-Praktikum zu absolvieren. Eben Genanntes mache ich im 60-Minuten von zuhause entferntem Neusiedl am See. Hier finden übrigens im Mai 2006 die World Sailing Games statt. Hab’ zwar mit Segeln nicht viel am Hut, aber is doch was Feines, wenn auch mal im Burgenland was los ist. So etwas kann ja bekanntlich förderlich sein für Fremdenverkehr und dergleichen. Bringen tut es mir zwar nichts, aber bin ja sowieso längst nicht mehr zugegen wenn hier die Weltmeisterschaften ausgetragen werden.

Meine Eltern haben mir auch noch mitgeteilt, dass sie jemanden kennen gelernt haben der in Neusiedl wohnhaft ist und diese mir völlig fremden Menschen auch noch angeboten haben, mich für die Dauer meines Praktikums in ihrem Domizil aufzunehmen. Seh’ ich den aus wie ein Obdachloser oder gar wie ein Asylbewerber? An sich eine nette Geste, jedoch weiß man heutzutage nicht mehr welchen Menschen man noch trauen kann in unserer von Geisteskranken überschwemmten Welt. Die könnten sonst was mit mir anstellen. Mich dazu bewegen mit ihnen Lieder zu singen oder Brettspiele zu spielen oder vielleicht sogar versuchen mit mir ein Gespräch zu führen. NEIN, nicht mit mir! Mir den einzigen Hoffungsschimmer, nach einem langen und ermüdendem Arbeitstags, endlich die heimische Kost, Bett und Fernseher wieder zu haben, wegnhemen zu wollen... Das geht doch nicht!

Reicht es euch denn nicht, dass ihr mich schon für ein Monat nach Amerika abschiebt? So unordentlich, launisch und nervenaufreibend bin ich doch gar nicht, dass man mich gleich loswerden muss, oder?